Österreichischer Alpenverein

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Pressekonferenz 2009 von links: Dr. Christian Wadsack, Präsident ÖAV, Brigitte Slupetzky, Vorsitzende des Salzburger Alpenvereins, Dr. Andreas Ermacora, Vizepräsident und DI Peter Kapelari, Referent für Hütten und Wege.

Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) mit dem Sitz in Innsbruck ist ein österreichischer ein Bergsteiger- und Wandererklub, der sich sowohl als Verband als auch als Dachverband sieht.

Zielsetzung

Der Österreichische Alpenverein sieht sich dem alpinen Natur- und Umweltschutz verpflichtet und hat sich folgende Vereinsziele gesetzt:

  • Förderung und Ausübung des Bergsteigens,
  • Förderung und Ausübung alpiner Sportarten und des Wanderns,
  • Erhaltung der Schönheit und Ursprünglichkeit der Bergwelt und Erweiterung der Kenntnisse darüber,
  • diesbezügliche Förderung von Wissenschaft und Forschung.

Schreibweise

Bis 2014 schrieb sich der Verein mit Oe. Seither schreibt er sich mit Ö.[1] Folglich werden Einträge vor 2014 'Oe' geschrieben.

Geschichte (Auszug)

Der Österreichische Alpenverein wurde 1862 um die Wiener Sektion Austria als erster Bergsteigerverband des europäischen Festlands und damit als zweitältester der Welt nach dem britischen Alpine Club gegründet.

Im Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein (DuÖAV, auch DÖAV bzw. DuOeAV) waren von 1873 bis 1938 der reichsdeutsche, der deutsch-österreichische und der deutsch-böhmische Zweig des Alpenvereins zusammengeschlossen.

Am 12. und 13. August 1882 fand in Salzburg in der Aula der alten Universität der IV. internationale alpine Kongress statt, dem am 14. August die neunte Generalversammlung des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins folgte[2].

1888 widmete der Deutsch-Oesterreichische Alpenverein dem Poeten des Wolfgangsees Joseph Victor von Scheffel eine Gedenkmarmortafel mit Auszügen aus den Bergpsalmen, auf dem durch den Alpenverein Salzburg geförderten "Victor von Scheffel Steig".

Vom 16. bis 18. Juli 1893 fand die Generalversammlung des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins in Zell am See statt[3].

1918 erhielt der Alpenverein 40 km² Grund im Gebiet des Großglockners-Pasterze vom Villacher Holzindustriellen Albert Wirth geschenkt, die später den Grundstock für den Nationalpark Hohe Tauern bildeten.

1945 wurde der Oesterreichische Alpenverein (OeAV) neu gegründet.

In Salzburg

Der "Landesverband Salzburg" des Österreichischen Alpenvereins ist eine Arbeitsgemeinschaft der eigenständigen Sektionen (Zweigvereine) des Österreichischen Alpenvereins.

Sektionen

Kletterwand des Thalgauer Alpenvereins beim Thalgauer Marktfest

Im Bundesland Salzburg gibt es die folgenden Sektionen des Österreichischen Alpenvereins:

Vorsitzende des Landesverbandes

Von 1969 bis 2005 war Alfred Desatz, der Obmann der Ortsgruppe Ostermiething der Sektion Salzburg, Vorsitzender des Landesverbandes. 2005 übernahm diese Aufgabe Brigitte Slupetzky.

Kontakt

1. Vorsitzende: Brigitte Slupetzky
Bräumühlweg 35
5101 Bergheim
Telefon: (06 64) 4 73 04 89

Tourenprogramm

Orientierungstafel des Österreichischen Alpenvereins in Unken

Das umfangreiche Tourenprogramm steht allen Alpenvereinsmitgliedern zur Verfügung.

Alpines Ausbildungsprogramm

Der ÖAV Landesverand Salzburg bietet ein umfangreiches alpines Ausbildungsprogramm für Alpenvereinsmitgliedern an.

Das vollständige Kursprogramm - siehe Weblinks.

Von der Jahreshauptversammlung 2009

Probleme der Zukunft

Die Jahreshauptversammlung des Oesterreichischen Alpenvereins (OeAV) in der Halleiner Salzberghalle am 17. Oktober 2009 nahm der Vorstand zum Anlass, um auf die Problematik der Wegeerhaltung hinzuweisen. 44 000 ehrenamtliche Helferstunden sind jährlich notwendig, um rund 26 000 Kilometer Wander- und Bergwege in Österreich instand zu halten. Dafür investiert der OeAV jährlich rund € 600.000.--. Dr. Christian Wadsack, Alpenvereinspräsident, nannte zwei Probleme, die nun auftauchen:

Investitionen aufgrund des Ansteigen der Permafrostgrenze im Gebirge

Zum einen die großen Investitionen, die in jüngerer Zeit aufgrund des Ansteigens der Permafrostgrenze notwendig werden, das im Gebirge das komplette Verlegen ganzer Wander- und Bergwege erforderlich macht. Aufgetautes Gestein bricht ab und zerstört oft über viele hundert Meter alte Wege. Dazu nehmen sich dann Unterstützungen von öffentlicher Hand, wie beispielsweise € 99.000.— vom Land Salzburg, bescheiden aus, wenn man hört, dass Kärnten € 220.000.— dem OeAV dafür zur Verfügung stellt.

Beispiel Obersulzbachtal im Oberpinzgau. Dort wurde 2005 die Fahrstraße auf mehreren Hundert Metern verschüttet. Die Straße musste aus Sicherheitsgründen auf der anderen Talseite errichtet werden. Kostenpunkt: € 300.000, mitgezahlt haben Weggenossenschaft, Gemeinde und Nationalpark. Die Straße ist für die Wanderer zur Kürsinger Hütte notwendig.

Investitionen in Hütten

Der Betrieb der Warnsdorfer Hütte sei eine Herausforderung, obwohl sie über eine eigene Stromversorgung und eine Materialseilbahnverfügt. Wasser kommt vom Restgletscher am Keeskogel. Da im Frühjahr wenig Wasser kommt, gibt es einen Puffertank. Manchmal muss dieser aber auch mit Wasser aus dem Tal befüllt werden. An manchen Tagen steht dann nur ein halber Liter pro Minute zur Verfügung - bei einer Hütte mit 150 Schlafplätze. So kommt dann eine Klospülung auf bis zu fünf Euro.

Ein anderes Problem sind behördliche Vorschriften für Hütten in hochalpinen Lagen. So müssen Fluchttüren nach außen aufgehen. Wenig sinnvoll, wenn Schnee gegen die Türen drücken oder heftiger Wind.

Gerichtlich festgestellte Haftungen

Ein zunehmend nicht mehr zu bewältigendes Problem stellen aber gerichtlich festgestellte Haftungen des OeAV dar.

Beispiel 1: Da turnt beispielsweise ein Kind auf einem Gipfelkreuz herum, fällt mit diesem um und verletzt sich. Ein Drittel Schuld wird der Republik Österreich zugewiesen, weil die Lehrkraft ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen war, ein Drittel trägt der OeAV als "Erhalter" des Gipfelkreuzes und ein Drittel der Gipfelkreuzerrichter, weil er es nicht "stabil" genug errichtet hatte.

Beispiel 2: Ein 150 kg schwerer Mann lehnte sich an ein Geländer eines Wanderweges am Attersee und brach ins Gelände ab. Der Bürgermeister wurde als Wegeerhalter, als unbescholtener Bürger, zu einer persönlichen unbedingten Geldstrafe verurteilt. Er hätte jährlich einen Holzsachverständigen die Geländer überprüfen lassen müssen.

Die Liste der Klagen und Verurteilungen zur Haftung ließe sich nun fortsetzten, wie Dr. Andreas Ermacora, Vizepräsident des OeAV und Rechtsanwalt, ausführte. Fakt ist, dass es dem OeAV finanziell unmöglich ist, jede Brücke, jeden Karabiner im Fels, jedes Seil jährlich von Experten überprüfen zu lassen. Der Ausweg? Eine Schließung der Wege, wobei allein der Hinweis "Betreten auf eigene Gefahr" laut einem oberstgerichtlichen Urteil auch nicht reicht. "…denn einem Wanderer sei es nicht zuzumuten, selbst festzustellen, ob der Weg für ihn sicher sei oder nicht…" erklärte Brigitte Slupetzky, Vorsitzende des Landesverbandes Salzburg des Oesterreichischen Alpenvereins.

"Wir stehen zur Wegeerhaltung, aber es geht um die Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit, dass die Eigenverantwortung im Naturraum stärker werden muss", meinte Dr. Wadsack und wurde ergänzt von DI Peter Kapelari, Referent für Hütten und Wege: "Wir wollen keine Besenreine Wege. Wir brauchen aber auch die Wege, um unseren Hütten das Überleben zu garantieren. Dem Wanderer muss klar werden, dass man sich in der Natur nicht hundertprozentig gegen alle Gefahren absichern kann".

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Quelle Oe zu Ö, abgefragt am 20. Jänner 2018
  2. Quelle Jahresbericht 1882, anno
  3. Quelle www.gemeinschaftskatalog.de: Buch "XX. Generalversammlung des Deutschen und österreichischen Alpenvereines, Zell am See"