Karl Steinocher

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Karl Steinocher

Karl Steinocher (* 19. Jänner 1920 in Bischofshofen; † 30. Mai 2013[1] in der Stadt Salzburg) war Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreter und ein führender SPÖ-Landespolitiker.

Leben

Karl Steinocher war der jüngste von drei Söhnen des Eisenbahners und Widerstandskämpfers Karl Steinocher (* 1894; † 1945).[2]

Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule in Bischofshofen übersiedelte Steinocher im Alter von 12 Jahren mit seiner Familie nach Salzburg und war bis 1934 bei den Roten Falken in Itzling, danach bei der (illegalen) Sozialistischen Jugend aktiv. Zwischen 1935 und 1938 absolvierte er eine kaufmännische Lehre. Ab 1938 war er Fahrdienstleiter und Schulungsbeamter der Deutschen Reichsbahn am Salzburger Hauptbahnhof. Am 1. Oktober 1940 wurde er zur Luftwaffe eingezogen, da er nicht bereit war, der NSDAP beizutreten, um seinen Status als bei der Bahn "unabkömmlich" zu erhalten.

Am 28. April 1945 kehrte Steinocher nach Salzburg zurück und hielt sich bis zur Befreiung durch die Amerikaner am 4. Mai versteckt, da er desertiert war. Er kümmerte sich rasch wieder um "seinen" Salzburger Hauptbahnhof und wirkte führend am Aufbau der Salzburger Gewerkschaftsbewegung mit. Als ÖBB-Schulungsbeamter war er von 1945 bis 1957 auch für die Entnazifizierung von 4.500 Eisenbahnern zuständig.

Seit 1945 engagierte er sich in der Sozialistischen Partei, deren Landesparteivorstand er seit 1946 angehörte. Von 1945 bis 1950 war er Landesobmann der Sozialistischen Jugend Salzburg.

1949 wurde Steinocher Mitglied der Vollversammlung der Arbeiterkammer Salzburg und diente sich 1956 zum Vizepräsidenten hinauf. In den Jahren 1965 und 1966 hatte er kurzzeitig das Amt des AK-Präsidenten inne. Während seiner Amtszeit wurde das Berufsförderungsinstitut Salzburg von der Arbeiterkammer übernommen. Von 1965 bis 1966 war er zudem Salzburger Landesvorsitzender des Österreichischen Gewerkschaftsbundes.

Als Bezirksparteivorsitzender der SPÖ Stadt Salzburg war Steinocher von 1949 bis 1966 stellvertretender SPÖ-Landesparteivorsitzender. 1953 wurde er in den Salzburger Gemeinderat gewählt, dem er bis 1957 angehörte. Von 31. Mai 1957 bis 2. Juli 1959 saß er für die SPÖ im Bundesrat, um dann vom 2. Juli 1959 bis zum 28. Mai 1974 als Abgeordneter in den Salzburger Landtag zu wechseln.

Vom 3. November 1966 bis zum 31. Oktober 1976 wirkte Steinocher als Landeshauptmann-Stellvertreter von Salzburg und von 22. April 1966 bis 4. Juni 1978 auch als Landesparteiobmann der SPÖ Salzburg.

Gemeinsam mit Bürgermeister Alfred Bäck gilt Karl Steinocher als einer der politischen Wegbereiter des Lehener Stadions.

Von 1967 bis 1977 war er Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburger Stadtwerke AG, außerdem Aufsichtsratsvorsitzender der Wohn- und Siedlungsgenossenschaft "Die Salzburg" und Obmann der Konsumgenossenschaft West

Karl Steinocher ist der Vater der früheren Landtagsabgeordneten und Bundesrätin Ricky Veichtlbauer.[3]

Karl-Steinocher-Fonds

Der Karl-Steinocher-Fonds zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung im Land Salzburg ist eine Servicestelle für Geschichtskultur und anwendungsorientierte Wissenschaft.

Ehrungen

Quellen

Einzelverweise

Zeitfolge
Vorgänger

Franz Peyerl

Landesparteivorsitzender
der SPÖ Salzburg

19661978
Nachfolger

Herbert Moritz

Zeitfolge
Vorgänger

Josef Horak

Präsident der Salzburger Arbeiterkammer
19651966
Nachfolger

Josef Brunauer junior