Historischer Lokalbahn-Waggon kehrte nach Salzburg zurück
Ein historischer Lokalbahn-Waggon kehrte im Juli 2022 nach Salzburg zurück.
Geschichte
Eduard Mainoni als Geschäftsmann und Gunter Mackinger als Eisenbahnexperte haben sich zu einem besonderen Projekt zusammengeschlossen.
Ein Kunde des früheren Staatssekretär, jetzt italienischer Honorarkonsul und Geschäftsführer von Multistorage, Eduard Mainoni, hatte den Original-Waggon der Salzburger Lokalbahn aus den 1950er-Jahren 2021 im Eisenbahnmuseum in Schwechat entdeckt, allerdings "in einem erbärmlichen Zustand". Mainoni kaufte den Waggon um 1.000 Euro, ließ ihn außen in den Originalfarben restaurieren. Der 18 Meter lange und 24 Tonnen schwere Waggon kam am Dienstag, den 12. Juli mit einem Sondertransport von Schwechat nach Salzburg-Sam, wo eigens 20 Meter Schienengleis neu gelegt wurden, um ihn neben seinem "Multistorage" zu positionieren.
Ursprünglich sei die Idee zur Nutzung gewesen, seinen Kunden einen ungewöhnlichen Rahmen beispielsweise für Weinverkostungen, Veranstaltungen oder Seminare anbieten zu können. In der Zwischenzeit kam Gunter Mackinger ins Spiel, der frühere Verkehrsdirektor der Salzburg AG und Zeit seines Lebens Eisenbahnexperte und -fan. Er schlug vor, dass bei dieser Gelegenheit auch ein Teil des Waggons als Museum genutzt werden könne. "Und so wird es nun auch: Ein Teil Museum, ein Teil für Veranstaltungen", sagt Mainoni. Der Waggon werde innen saniert und erhalte neue Sitze. In zwei bis drei Monaten solle der Waggon der Öffentlichkeit zugänglich sein.
Über den Waggon
Bestellt worden sei der "B303" ursprünglich 1946 bei Simmering-Graz-Pauker, schildert Mackinger. Damals habe man vorgehabt, Berchtesgaden mit der Lokalbahn zu verbinden. Die Triebwagen und Beiwagen seien 1950 ausgeliefert worden - an die Salzburger Stadtwerke Verkehrsbetriebe. 1950 habe man die Lokalbahn bis nach Lamprechtshausen elektrifiziert. Und diese neuen Garnituren seien dann auch zwischen Parsch und Lamprechtshausen eingesetzt worden. Der Südast zwischen dem Lokalbahnhof und Parsch bzw. weiter nach St. Leonhard sei allerdings 1953 eingestellt worden. "Das war eine stark befahrene Strecke. Die hatten damals schon drei Millionen Fahrgäste", sagt Mackinger. Der Waggon sei bis etwa 2000 im Einsatz gewesen und wurde dann durch modernere Fahrzeuge ersetzt. Dieser Beiwagen sei zum Verkauf ausgeschrieben worden und habe zuletzt im Eisenbahnmuseum Schwechat vor sich hingedämmert. Nun solle es in diesem Waggon eine "selbsterklärende Darstellung" der Geschichte der Salzburger Lokalbahn von 1886 bis heute geben. "Und die wird noch interessanter, wenn es den S-Link gibt. Dafür war die Lokalbahn ja die Keimzelle", sagt Mackinger. Denn die Lokalbahn sei früher mitten durch die Stadt gefahren - über Rainerstraße, Markus-Sittikus- und Schwarzstraße, Giselakai zum Äußeren Stein. Beim heutigen Unfallkrankenhaus habe sie sich geteilt - ein Ast sei nach Parsch, der andere über die Nonntaler Brücke stadtauswärts nach Anif, Grödig, St. Leonhard gefahren. Und auch damals habe es schon die Idee einer unterirdischen Trasse - ab Mülln durch den Mönchsberg - gegeben.
Quelle
- www.sn.at, 12. Juli 2022